
Wir starten mit der Frage, was einen echten Herbstduft ausmacht: Er sollte gemütlich, einladend und dennoch luftig genug sein, um bei Übergangswetter nicht zu schwer zu wirken. Dann geht’s direkt in die Listen. Alex öffnet mit Parfums de Marly Herod – Zimt, Vanille und Tabak schmiegen sich wie ein warmer Wollpulli an, mit einer kleinen „Kirsch“-Assoziation, die dem Ganzen eine charmante Süße gibt. Als Kontrast wählt er Arabian Cherry von Marc Gebauer: eine saftige, signalrote Kirsche im Amber-Gewand, die vor allem abends richtig aufblüht. Den dritten Platz nimmt Kaff (2017)von Tiziana Terenzi ein – würzig, leicht harzig und cozy in der Tiefe; ideal, wenn’s draußen frisch wird und man ein bisschen „Lagerfeuer-Seele“ am Körper tragen will.
Max hält dagegen mit Eleganz und Sauberkeit: Roja Parfums Reckless (EdP) liefert eine fein gewürzte, weiche Wärme, die nie schwer wird und trotzdem Präsenz zeigt – der elegante Allrounder für goldene Nachmittage und Dinner am frühen Abend. Für die gemütliche Bar-Atmosphäre greift er zu Maison Margiela Jazz Club: Rum, Tabak und Harz, geschmeidig und stimmungsvoll, ohne dumpf zu werden. Als drittes bringt Max Re Profumo Alexandros mit – harzig-würzig, dezent rauchig, weniger süß als viele Verwandte und dadurch besonders tragbar in Büro, Meeting oder City-Spaziergang.
Zwischendurch streifen wir noch passende Alternativen: Wer es lederig-pudrig liebt, erinnert sich an Dior Homme Parfum (alt) als ikonischen Designer-Klassiker für kühle Tage. Ex Nihilo Santal Calling bietet das saubere, cremige Sandelholz-Wohlgefühl fürs Office. Wenn’s richtig heimelig-rauchig sein darf, ist By the Fireplace die Referenz; wer die dunkle, harzige Seite sucht, bekommt sie mit „The Dark Side“. Unterm Strich bleibt: Herbstdüfte müssen nicht laut sein – sie wirken, wenn sie Wärme spenden, ein bisschen Gewürz in die Luft legen und dabei genug Luftigkeit lassen, um jeden Tag tragbar zu bleiben.