< Sprüche 23

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[1] Wenn du bei hohen Herren zu Tische sitzt, bedenke immer, wen du vor dir hast.
[2] Setz dir ein Messer an die Kehle, wenn du allzu gierig bist!
[3] Und gib Acht bei ihren Leckerbissen, und lass dich durch sie nicht betrügen.
[4] Müh dich nicht ab, es zu Reichtum zu bringen, aus eigener Einsicht lass die Finger davon!
[5] Denn eh du dich versiehst, hat er Flügel bekommen und fliegt wie ein Adler fort durch die Luft.
[6] Vom Geizhals nimm keine Einladung an, seine Leckerbissen begehre nicht!
[7] Denn er hat alles abgezählt. "Iss und trink!", sagt er zu dir, aber im Grunde gönnt er dir nichts.
[8] Den Bissen, den du gegessen hast, musst du erbrechen, und vergeudet ist jedes freundliche Wort.
[9] Sprich nicht zu den Ohren eines Toren, denn er verachtet deinen guten Rat.
[10] Verrücke die uralte Grenze nicht, auch nicht auf Kosten hilfloser Waisen.
[11] Denn sie haben einen mächtigen Beistand, der ihre Klage gegen dich führt.
[12] Öffne dein Herz für jede Ermahnung, dein Ohr für verständiges Reden.
[13] Erspare dem Knaben die Züchtigung nicht! Eine Tracht Prügel bringt ihn nicht um.
[14] Du schlägst ihn mit der Rute, doch du rettest sein Leben.
[15] Mein Sohn, wenn du klug und einsichtig wirst, ist das eine herzliche Freude für mich.
[16] Und mein Inneres wird jubeln, wenn Ehrliches von deinen Lippen kommt.
[17] Ereifere dich nicht über die Sünder, sondern bemühe dich täglich, Jahwe zu ehren!
[18] Denn das Ende kommt ja noch, und dann verlierst du deine Hoffnung nicht.
[19] Höre mein Sohn und sei klug, und bleib auf dem geraden Weg!
[20] Halte dich von den Weinsäufern fern und von denen, die im Fleischgenuss schwelgen.
[21] Denn Säufer und Schlemmer werden arm, und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
[22] Hör auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, auch wenn sie alt geworden ist.
[23] Lass dir die Wahrheit etwas kosten, auch Weisheit, Selbstbeherrschung und Verstand! Und gib das alles nie wieder her!
[24] Laut jubelt der Vater eines Gerechten; er freut sich über einen verständigen Sohn.
[25] Mögen auch deine Eltern sich freuen, möge jubeln die, die dich gebar.
[26] Gib mir dein Herz, mein Sohn, und lass dir meine Wege gefallen.
[27] Denn die Hure ist wie ein tiefer Schacht, die Fremde wie ein gefährliches Loch.
[28] Sie lauert dir auf wie ein Räuber und vermehrt die Zahl der untreuen Männer.
[29] Wer hat Ach und wer hat Weh? Wer hat Streit und wer jammert herum? Wer lässt sich grundlos schlagen, und wer hat glasige Augen?
[30] Die spät beim Wein noch sitzen, die kommen, um den Mischkrug zu kosten.
[31] Sieh den Wein nicht an, wie er schimmert, wie er so rot im Becher funkelt; wie glatt er durch die Kehle rinnt!
[32] Am Ende beißt er wie eine Schlange, wie eine Viper spritzt er sein Gift.
[33] Dann siehst du seltsame Dinge und redest dummes Zeug.
[34] Du fühlst dich wie auf stürmischer See, als ob du im Mastkorb eines Schiffes liegst.
[35] "Man hat mich geschlagen, doch es tat mir nicht weh; man hat mich verprügelt, ich merkte es nicht. Wie werde ich nur wieder wach? Ich brauche einen Schluck, ich muss wieder hin!"