< Micha 2

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[1] Wehe denen, die Unheil ersinnen, die Böses ausbrüten auf ihren Lagern! Früh am Morgen tun sie es, denn sie haben die Macht.
[2] Wollen sie ein Stück Land, so rauben sie es; begehren sie ein Haus, dann nehmen sie es. Sie unterdrücken den Mann und sein Haus, den Menschen und seinen Besitz.
[3] Darum sagt Jahwe: "Passt auf! Gegen diese Sippschaft denk auch ich mir Böses aus! Dann zieht ihr den Hals nicht mehr aus der Schlinge. Dann tragt ihr den Kopf nicht mehr so hoch, denn die Zeit wird böse sein.
[4] An dem Tag singt man ein Spottlied auf euch und äfft euer Klagelied nach: 'Unser Ende ist gekommen, Fremde haben unser Land! Alles haben sie genommen, kein Feld ist mehr in unsrer Hand!'"
[5] Darum wirst du niemand mehr haben, der dir in der Gemeinde Jahwes noch einen Acker vermisst.
[6] "Hört auf mit dem Gesabber!", so geifern diese Leute. "Man soll nicht prophezeien, dass diese Schmach nie enden wird.
[7] So spricht man nicht zu den Nachkommen Jakobs! Hat Jahwe etwa die Geduld verloren? Das ist doch nicht seine Art!" Verkündige ich denn nicht Gutes für den, der rechtschaffen lebt?
[8] Gestern noch war es mein Volk, jetzt steht es da als mein Feind. Ihr reißt den sorglos Wandernden, den Heimkehrern vom Krieg, den Mantel vom Gewand herunter.
[9] Die Frauen meines Volkes jagt ihr aus ihrem gemütlichen Haus, von ihren Kindern nehmt ihr meine Zierde für immer weg:
[10] "Macht euch fort und geht! Hier habt ihr keine Ruhe mehr." Weil das Land besudelt ist, kommt das Verderben, schlimmes Verderben.
[11] Wenn ich ein windiger Betrüger wäre, der dich anlügt und dir sagt: "Ich will dir sabbern von Wein und Bier!" Das wäre ein Prophet für dieses Volk!
[12] "Ich hole dich heran, Jakob, und sammle euch alle ein! Ich versammle den Rest von Israel. Ich bringe sie ein wie die Schafe im Pferch, wie die Herde inmitten der Weide. Es ist ein Tosen von Menschen."
[13] Nun zieht der Durchbrecher vor ihnen her. So brechen sie aus, ziehen durchs Tor und zu ihm hinaus. Und ihr König zieht vor ihnen her, an ihrer Spitze Jahwe.