< Richter 17

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[1] Im Gebirge Efraïm lebte ein Mann namens Micha.
[2] Eines Tages sagte er zu seiner Mutter: "Die tausendeinhundert Silberstücke, die dir gestohlen worden sind und wegen denen du vor meinen Ohren den Fluch ausgesprochen hast, die habe ich genommen. Das Silber ist bei mir." – "O mein Sohn!", rief da die Mutter, "Jahwe segne dich!"
[3] Als Micha ihr die 1.100 Silberstücke zurückgab, erklärte sie: "Hiermit weihe ich das Geld Jahwe. Es soll ein geschnitztes Gottesbild davon gemacht werden, mit Silber belegt! Damit kommt es auch dir zugute."
[4] Sie nahm 200 Silberstücke von dem Geld und ließ vom Goldschmied ein Gottesbild aus Holz schnitzen und mit Silber belegen. Micha stellte die Figur bei sich auf.
[5] So kam Micha zu einem eigenen Heiligtum. Er ließ auch ein Efod und einige Terafim anfertigen und setzte dann einen von seinen Söhnen als Priester ein.
[6] Damals gab es noch keinen König in Israel. Jeder tat, was er für richtig hielt.
[7] Ein junger Levit lebte zu dieser Zeit im judäischen Bethlehem als Fremder in einer der Sippen Judas.
[8] Er verließ die Stadt, um sich an einem anderen Ort niederzulassen. Auf seinem Weg durch das Gebirge Efraïm kam er an Michas Haus vorbei.
[9] Micha sprach ihn an: "Wo kommst du her?" Der antwortete: "Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und suche irgendwo ein Unterkommen."
[10] Da sagte Micha zu ihm: "Bleib doch bei mir und sei mein geistlicher Vater und mein Priester! Ich gebe dir jährlich zehn Silberstücke, dazu die Kleidung, die du brauchst, und den Lebensunterhalt."
[11] Der Levit willigte ein und blieb. Micha behandelte ihn wie einen seiner Söhne.
[12] Dann setzte er ihn feierlich als Priester ein und
[13] dachte: "Jetzt bin ich sicher, dass Jahwe mir Gutes tun wird, denn ich habe ja einen Leviten zum Priester."